Mittwoch, 8. Oktober 2014

Die Post-Moveguard-Ära - Neuorientierung

Fast ein Jahr lang habe ich es geschafft, mein Gewicht zu halten. Aber zufrieden war ich damit nicht, denn erstens wollte ich ja noch viel mehr abgenommen haben und zweitens weiß ich ja aus leidvoller Erfahrung, dass sich nach und nach wieder Gewohnheiten einschleichen, die man Jahrzehnte lang gepflegt hat und diese wirken sich in der Regel negativ auf das Gewicht aus.

Was soll ich sagen? Es kam, wie es kommen musste.

Nach meinem Ausscheiden bei Moveguard im Juli schlichen sich zuerst zwei Kilo zurück auf meine Hüften und schließlich noch weitere zwei. Ich versuchte gegen zu steuern, merkte aber schnell, dass ich nicht den Drive dazu hatte. Egal wie diszipliniert ich mein Frühstück und Mittagessen gestaltete – mein Abendessen und diverse Snacks auf der Couch torpedierten jeglichen Erfolg!

Ich begann, mich wie ein Versager zu fühlen und wurde täglich unzufriedener. Auch der Sport half nichts. Naja, kein Wunder!

Irgendwie war der Wurm drin und ich wusste nicht welcher und wie ich ihn los werden konnte.

Da hilft nur eins, dachte ich mir, ich muss mich neu motivieren und eine erneute Ernährungsumstellung in Angriff nehmen.



Es ist ja nicht so, als hätte ich im Laufe der letzten Jahre nicht jede Menge Bücher zum Thema abnehmen gekauft und gelesen. Einige habe ich nur gekauft...
Also vergrub ich mich ein Wochenende lang auf der Couch (nicht nur mit zuckerfreiem Tee, aber auch damit) und begann ein ziemlich trockenes, aber einleuchtendes Buch zu lesen: „Gesund abnehmen ohne Jojo-Effekt“ von Peter Mersch.
Er analysiert darin die Auswirkungen von Kohlenhydraten auf unseren Organismus, die er zuerst im Zusammenhang mit Migräne untersucht hatte, ihn aber ziemlich schnell auch zum Thema Übergewicht führten.

Prinzipiell war das ja so neu nicht: man sollte auf Kohlenhydrate weitgehend verzichten und sich hauptsächlich von Proteinen ernähren, weil diese a) den Zuckerspiegel nicht so doll ansteigen lassen und man weniger Heißhunger und ein besseres Sättigungsgefühl verspürt und b) das weitgehende Fehlen von frei verfügbarem Zucker einen chemischen Prozess in der Leber und in der Niere in Gang setzt, bei dem körpereigene Fettreserven in Zucker umgewandelt werden, der dann als Nahrung für unser zuckerabhängiges Gehirn (das Gehirn benötigt 75% des Gesamtglucosebedarfs) und andere Körperzellen bereit gestellt wird . Diesen Vorgang nennt man Ketose oder auch Fettstoffwechsel.

Der Autor führt aus, dass jeder Mensch bei seiner Geburt zur Ketose fähig ist, diese Fähigkeit jedoch mit steigender Kohlenhydrat-Zufuhr verliert. Warum sollte der Körper auch zusätzlich Zucker herstellen, wenn zur Genüge im Blut und in den Zellen herumschwimmt?
Um die Ketose wieder zu „erlernen“ (nachdem der Körper es Jahrzehnte lang nicht musste), muss man den Körper für einige Tage auf ein absolutes Minimum an Kohlenhydraten setzen und sich stattdessen nur von Proteinen und Fett ernähren. Dann ist der Körper irgendwann gezwungen, die chemische Fabrik in Betrieb zu nehmen und diese Fabrik verbrennt Fett! Auch sorgfältig seit Jahren gelagertes Hüftgold!

Der Autor ist dann so umsichtig und stellt die gängigsten und auch die weniger bekannten Diäten bzw. Ernährungsumstellungen vor. Jeder hat schon einmal von der Atkins-Diät gehört, und ebenso hat jeder auch von den negatives Auswirkungen gehört, aber sie ist zweifellos eine wirksame Diät, die natürlich vom Prinzip der Ketose profitiert.

Auf den folgenden Seiten stellt der Autor dann auch die Dukan-Diät vor, von der ich bis zu diesem Tag noch nie etwas gehört hatte. Der französische Hausarzt Pierre Dukan entwickelte diese Diät mehr oder weniger aus einer Not heraus, um einem übergewichtigen Patienten zu helfen, der schon viele Diäten ausprobiert hatte, mit dem Resultat, dass er jede Diät aufgrund von Hungergefühlen abbrechen musste und so immer fülliger geworden war.
Er riet ihm, sich hauptsächlich von Proteinen zu ernähren und gab ihm die wichtigsten Eiweißlieferanten an. Schon nach wenigen Tagen stellte sich eine Gewichtsabnahme ein. Aber natürlich ist eine dauerhafte Ernährung ohne Obst und Gemüse nicht gesund und so verordnete er seinem Patienten, im Wechsel je einige Tage einzulegen, an denen auch gewisse Gemüsesorten zusammen mit dem Eiweiß gegessen werden. So entstand seine Diät, die er in vier Phasen aufteilte. Eine Kurzfassung der wichtigsten Punkte findet ihr hier.

Ich habe vor zwei Tagen (Montag) damit angefangen und muss gestehen, dass es mir leichter fällt, als ich erwartet hätte. Die ersten Pfunde sind auch schon gepurzelt und ich habe definitiv nicht gehungert, sondern gegessen bis ich satt war. Ich habe vor, die erste Phase bis einschließlich Sonntag oder Montag durch zu halten. Zur Zeit gehe ich davon aus, dass ich das schaffe. Ich halte euch auf dem Laufenden!

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